Gesundheitiliche Auswirkungen von 5G – EU Studie

Studie von: European Parliamentary Research Service, July 2021
Key Findings: EMF sind wahrscheinlich krebserregend, EMF beeinträchtigen eindeutig die männliche Fruchtbarkeit
Die bevorstehende Einführung von 5G-Mobilfunknetzen wird deutlich schnellere mobile Breitbandgeschwindigkeiten Breitbandgeschwindigkeiten und eine immer umfangreichere mobile Datennutzung ermöglichen. Zu den technischen Neuerungen gehören ein anderes Übertragungssystem (MIMO: Verwendung von Antennen mit mehreren Eingängen und Ausgängen), gerichtete Signalübertragung oder Empfang (Beamforming) und die Nutzung anderer Frequenzbereiche. Zugleich wird eine Gleichzeitig wird eine Veränderung der Belastung durch elektromagnetische Felder (EMF) für Mensch und Umwelt erwartet. Unter Zusätzlich zu den bisher genutzten Bändern haben die auf EU-Ebene identifizierten 5G-Pionierbänder Frequenzen von 700 MHz, 3,6 GHz (3,4 bis 3,8 GHz) und 26 GHz (24,25 bis 27,5 GHz). Die ersten beiden Frequenzen (FR1) ähneln denen, die 2G- bis 4G-Technologien verwendet werden und wurden in epidemiologischen und experimentellen Studien auf verschiedene Endpunkte (einschließlich Karzinogenität und Auswirkungen auf die Fortpflanzung/Entwicklung) untersucht, während 26 GHz (FR2) und höhere Frequenzen wurden für dieselben Endpunkte nicht angemessen untersucht.
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stufte hochfrequente EMF als „möglicherweise krebserregend für den Menschen“ (Gruppe 2B) und empfahl kürzlich eine Neubewertung der HF-Exposition „mit hoher priority“ (IARC, 2019). Seit 2011 wurde eine große Anzahl von Studien durchgeführt, sowohl epidemiologische und experimentelle. Die vorliegende Übersichtsarbeit befasst sich mit dem aktuellen Wissen über die karzinogenen und Reproduktions-/Entwicklungsrisiken von HF, wie sie von 5G genutzt werden. Es gibt verschiedene experimentelle und epidemiologische in vivo epidemiologische Studien zu HF im unteren Frequenzbereich (450 bis 6000 MHz), zu dem auch die Frequenzen, die in den zellularen Breitbandnetzen früherer Generationen verwendet wurden, aber nur sehr wenige (und unzureichende) über den höheren Frequenzbereich (24 bis 100 GHz, Zentimeter/MMW). Der Überblick zeigt: 1) Niedrigere 5G-Frequenzen (700 und 3 600 MHz): a) begrenzte Hinweise auf Karzinogenität in epidemiologischen Studien; b) ausreichende Beweise für Karzinogenität in experimentellen Bioassays; c) ausreichende Hinweise auf schädliche Auswirkungen auf die Fortpflanzung/Entwicklung beim Menschen; d) ausreichende Hinweise auf schädliche Auswirkungen auf die Fortpflanzung/Entwicklung
Entwicklungsstörungen bei Versuchstieren; 2) 5G höhere Frequenzen (24,25-27,5 GHz): die systematische Überprüfung ergab keine angemessenen Studien, weder am Menschen noch an Versuchstieren. Schlussfolgerungen:
1) Krebs: FR1 (450 bis 6 000 MHz): EMF sind wahrscheinlich krebserregend für den Menschen, insbesondere in Bezug auf Gliome und Akustikusneurinome; FR2 (24 bis 100 GHz): Es wurden keine angemessenen Studien zu den höheren Frequenzen durchgeführt.
2) Auswirkungen auf die Fortpflanzung und Entwicklung: FR1 (450 bis 6 000 MHz): Diese Frequenzen
beeinträchtigen eindeutig die männliche Fruchtbarkeit und möglicherweise auch die weibliche Fruchtbarkeit. Sie können möglicherweise nachteilige Auswirkungen haben auf die Entwicklung von Embryonen, Föten und Neugeborenen.
https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/STUD/2021/690012/EPRS_STU(2021)690012_EN.pdf